Reiseführer sind immer eine gute Sache für Menschen, die entweder eine unbekannte Region erkunden wollen oder in bekannten Orten neue Ecken entdecken möchten. Die Glücksorte-Reihe des Droste Verlages bietet sogar beides. Wobei der neuerschienene Band über das Vogtland vermutlich eher die erste Kategorie abdeckt. Denn was weiß man denn wirklich über diese Gegend? Die meisten Leute werden das Vogtland wahrscheinlich direkt mit Sachsen verbinden, da hier gleich ein ganzer Landkreis diesen Namen trägt. Im Einband wird allerdings darüber aufgeklärt, woraus das Vogtland eigentlich besteht: „idyllisches Land der Vögte von drei Bundesländern sowie Tschechien; wo Musik zum guten Ton gehört und Eisenbahnliebhaber Herzklopfen bekommen; weit über Plauen hinaus einfach spitze.“. Wer hätte das gedacht?
Eine, die sich eingehend mit dieser Landschaft beschäftigt hat, ist die Autorin des Buches, Manja Reinhardt. Bereits auf ihrem Blog „Vogtland-Zauber“ hat sie in Ermangelung eines geeigneten Reiseführers einfach selber das Vogtland erkundet. Achtzig der schönsten Orte hat sie nun für das Glücksorte-Buch ausgewählt. Dabei werden viele thematische Bereiche abgedeckt, angefangen von technischen Denkmälern in der Natur, über alte Burgen bis hin zu verschlafenen Kleinstädten. Jeder der Glücksorte wird mit einem Foto illustriert, welches einen Ausschnitt zeigt, aber eben nicht das ganze Bild. Denn das soll man im besten Falle selbst entdecken.
Das habe ich getan und drei Glücksorte besucht. Mit der wunderhübschen Karte auf der Innenseite des Einbandes fiel mir die Auswahl zusätzlich schwer.
Meine erste Tour führte mich an einem goldenen Oktobertag nach Landwüst. Hier, wo ganz in der Nähe die Grenze zu Tschechischen Republik verläuft, erhebt sich der Wirtsberg. Auf diesem Berg erwartet den/die Besucher:in nicht nur eine spektakuläre Aussicht, sondern auch ein spektakuläres Aussichtstürmchen. Denn, wie im Buch beschrieben, erinnert es in seinem Aussehen an eine Zitronenpresse. Natürlich führt ein Wanderweg dort vorbei und das Häuschen eignet sich gut für einen Zwischenstopp.
Mein zweiter Ausflug führte mich zu einem kulinarischen Highlight in Plauen, der Patisserie und Café klein & fein. Hier gibt es alles, was das Naschkatzen-Herz begehrt. Ich habe ein Himbeerbaisertörtchen zusammen mit einem Cappuccino verkostet und beides ist sehr zu empfehlen. Für alle, die nicht aus Plauen kommen, bietet die Patisserie auch einige Produkte in ihrem Onlineshop an.
Mein dritter Stopp war, wie im Buch betitelt, ein „Meisterwerk der Moderne“. An einem sehr grauen Tag im November besuchte ich das Henry van de Velde Museum Haus Schulenburg in Gera. Es wurde von dem bekannten Architekten Henry van de Velde (1863-1957) erbaut und ist eine absolute Empfehlung für alle Jugendstil-Fans.
Wie schon eingangs erwähnt, ist das Vogtland eine noch eher unbekannte Region Deutschlands. Dieses Buch bietet daher einen guten Einstieg für alle, die sich gerne auf Entdeckungstour begeben möchten. Und so freue ich mich schon darauf, auch noch die verbliebenen 77 Glücksorte „auszuprobieren“.
Infos zum Buch:
Manja Reinhardt
Glücksorte im Vogtland. Fahr hin und werd glücklich
168 Seiten, EUR 14,99
ISBN 978-3-7700-2293-9
Erscheinungstermin: September 2021
Transparenzhinweis: Ich danke dem Droste Verlag und Manja Reinhardt für das kostenlose Rezensionsexemplar. Der Beitrag spiegelt meine eigene Meinung wider, denn die Gedanken bleiben frei.