Ist euch schon einmal aufgefallen, dass ich gerne Kirchtürme aus der Froschperspektive fotografiere, wenn ich sehr nah vor ihnen stehe? Mir schon. Ich fahre durch sehr viele Dörfer und fotografiere sehr viele Kirchen, denn sie sind Teil der Kulturgeschichte (Das heißt aber nicht, dass man deren religiöse Symbole in staatlichen Verwaltungsgebäuden an die Wand tackern muss.). Leider verfüge ich wohl nicht über genügend Lebenszeit, um über jedes idyllische Dorf mit einer hübschen Dorfkirche zu bloggen. Deshalb kommt hier meine Kirchturmgalerie, in der nicht nur Provinzkirchen ihren Platz finden, sondern auch einige aus größeren Städten. Denn menschliche Siedlungsräume mit mehr als 100.000 Einwohnern kommen auf diesem Blog ja immer etwas zu kurz, was aber nicht heißt, dass ich sie mir nicht auch ab und zu anschaue. Und jetzt viel Spaß mit meiner Fotosammlung. Die Auflistung erfolgt alphabetisch und wird beständig fortgesetzt.
Blogparade „#SalonEuropa – Europa ist für mich…“
Im Rahmen der Blogparade, zu der die Burg Posterstein aufgerufen hat, folgt hier nun mein Beitrag zum Salonthema. Um beim Thema meines Blogs zu bleiben, habe ich mich gefragt, wie sichtbar Europa eigentlich auf dem Land ist. Welche Spuren haben Menschen aus anderen Ländern dieses Kontinents in der Provinz hinterlassen? Wenn man jetzt sehr zynisch wäre (und das bin ich ja zum Glück nicht; ich bin nur knapp über dem Durchschnittswert zynisch), dann könnte man meinen, Europa kam nur dann ins Hinterland, wenn diverse Großmächte Raum benötigten, um Kriege zu führen und Schlachten zu schlagen. Aber es nur von der dieser Seite zu betrachten, wäre äußerst einseitig, zumal das Thema der Blogparade, auf den Salon der Herzogin Anna Dorothea von Kurland (1761–1821) zurückgeht, in welchen sie sowohl Politiker, als auch Künstler und Gelehrte zum gedanklichen Austausch einlud.
Off-Topic: Gullydeckel
Leipzig
In Gundorf (Böhlitz-Ehrenberg) findet man an der Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 4 findet man dieses schöne Exemplar, das eine Windrose zeigt.
Dieser Deckel ist auf dem Gelände der ehemaligen Heilanstalt Dösen zu finden. Die Beschriftung verweist möglicherweise auf Albert Finzel, der ein Metallwarengeschäft besaß.
Altenburg
Die Umschrift auf dem Altenburger Deckel benennt neben dem Stadtnamen noch Balduin Bechstein. Die Familie Bechstein ist eng mit der Stadtgeschichte verbunden, besonders durch die Spielkartenfabrik. Balduin Bechstein besaß eine Maschinenfabrik und Eisengießerei, die bis 1945 bestand und wahrscheinlich auch die Vorlage für diesen Deckel lieferte.
Leider konnte ich über die Geschichte dieser beiden Deckel noch nichts herausfinden.
Berlin
Buxtehude
Dresden
In der sächsischen Landeshauptstadt war man, wie in vielen anderen Städten auch, richtig kreativ und zeigt auf dem Schmuckdeckel das Stadtwappen. Dieses zeigt, wie in vielen anderen sächsischen Städten und Gemeinden auch, richtig kreativ links den meißnischen Löwen und rechts die Landsberger Pfähle.
Eckernförde
Freiberg
Den Biertrinkern unter meiner Leserschaft sollte das Motiv dieses Deckels wenigstens entfernt bekannt vorkommen. Den Deckel (und die Bierflasche) ziert das Wappen der Bergbaustadt, bestehend aus einem Schild auf dem drei Türme und eine Mauer mit einem Fallgitter abgebildet ist. Innerhalb des Fallgitters befindet sich nochmals ein Schild auf dem ein nach links blickender Löwe zu sehen ist. Prost und Glück auf!
Gotha
Auf dem Gelände des Schlosses Friedenstein findet man dieses schöne Exemplar. Es zeigt das Wappen des Bundeslandes Thüringen, ein achtfach quergestreifter Löwe mit einer Krone, der von acht Sternen umgeben wird.
Greifswald
Grimma
Groitzsch
Dies ist ein Deckel den ich in Groitzsch gefunden, aber inzwischen auch an vielen anderen Orten gesehen habe. Gezeigt wird das vereinfachte modernisierte Wappen des Freistaats Sachsen, welches als Landessignet im Jahr 1993 von der sächsischen Landesregierung herausgegeben wurde.
Halle
Hannover
Hoyerswerda
Die Schmuckdeckel der Stadt Hoyerswerda (sorbisch: Wojerecy) sind nicht, wie sonst üblich, auf dem Markt zu finden, sondern zum einen im Innenhof des Schlosses und zum anderen auf der – inzwischen oft auf Insta zu findenden – Langen Straße. Auch Hoyerswerda zeigt das Wappen der Stadt, das erst seit 1898 offiziell gilt. Es zeigt drei Eichenbäume, die sowohl an ihren Blättern, als auch an ihren Früchten klar zu erkennen sind.
Husum
In der Theodor-Storm-Stadt entschied man sich auch das Stadtwappen abzubilden, welches einen Palisadenzaun mit offenem Torhaus zeigt, indem zwei Löwen wohnen.
Landsberg am Lech
Auch der Landsberger Schmuckdeckel zeigt das Stadtwappen. Das sogenannte Kreuz auf dem Dreiberg steht für Freiung, Marktfrieden und Gericht. Gefunden habe ich diesen Deckel allerdings in Waldheim, da beide Städte eine Städtepartnerschaft pflegen.
Lucka
Es gibt heute immer noch Eisengießereien in Lucka. Welche davon für diesen Deckel verantwortlich, der auch etwas älter zu sein scheint, konnte ich noch nicht herausfinden. Gefunden habe ich ihn in Altenburg.
Lugau im Erzgebirge
Diesen Kanaldeckel sieht man in ostdeutschen Städten noch recht häufig. Ich habe ihn in der Curiestraße in Leipzig entdeckt. Der volkseigene Betrieb Kanalguss Lugau bestand seit 1972.
Vor der Verstaatlichung gab es natürlich schon Eisengießerein in Lugau. Eine davon war die Eisengießerei von Moritz Walther, die er 1901 mit Clemens Böttcher gründete. Ab 1941 hieß das Unternehmen „Moritz Walther Nachf.“. Gefunden habe ich diesen Deckel in Rochsburg.
Meißen
Naumburg
Der Naumburger Deckel zeigt das Wahrzeichen der Stadt, den aus dem 13. Jahrhundert bestehenden Dom, in welchem die weltbekannten Stifterfiguren zu finden sind.
Plauen
In der Spitzenstadt zeigt der Schmuckdeckel das Wappen der Stadt, welches auf ein Siegel aus dem Jahr 1329 zurückgeht. Es zeigt zwei Türme, die durch einen gotischen Spitzbogen verbunden sind. Über dem Spitzbogen steht ein Wappenschild mit einem Löwen und darauf thront ein Stechhelm mit aufgefächerten Pfauenfedern. Der Deckel wurde wirklich sehr detailliert ausgearbeitet und alle Einzelheiten sind beim bloßen Vorübergehen kaum zu bemerken.
Waldheim
In Waldheim findet man auf dem Schmuckdeckel das Wappen der Stadt: ein Turm mit Mittelteil und zwei Seitenaufbauten.
Schleswig
Vor 850 Jahren war Schloss Gottorf eine mittelalterliche Wasserburg. |
Der Herzog von Schleswig und König von Dänemark Friedrich I. baute es zu einer Renaissancefestung aus. |
Das Berühren der Figüren mit den Pfoten ist verboten. |
Der Skulpturenpark |
Die Reithalle |
1161
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Errichtung unter Bischof Occo
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1268
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Gottorf geht im Tausch an Herzog Erich I. von Schleswig
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1340
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Gottorf im Besitz der in Holstein regierenden Schauenburger Grafen
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1460
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Vertrag von Ripen: König Christian I. von Dänemark, Norwegen und Schweden wird Graf von Schleswig und Holstein; Personalunion zwischen dänischem König und schleswig-holsteinischem Herzog bis 1864
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1492
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Brand der mittelalterlichen Burg, Wiederaufbau des Südflügels
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1523
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Herzog Friedrich I. wird dänischer König; Gottorf bleibt Hauptresidenz
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1616-1659
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unter Herzog Friedrich III. kulturelles Zentrum Nordeuropas; Ausbau der Bibliothek; Errichtung der Kunstkammer
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1665
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Vollendung des Neuwerkgartens und des Globushauses
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1697-1703
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barocker Umbau des Schlosses
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ab 1731
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Residenz der dänischen Statthalter
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1848-1851
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während der Schleswig-Holsteinischen Erhebung Nutzung als Lazarett
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1852
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Nutzung als dänische Kaserne
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1864
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Nutzung als preußische Kaserne; Verlust der ursprünglichen Ausstattung und Einrichtung; Errichtung von Stallungen und einer Exerzierhalle
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1871
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Explosion des großen Standerkers
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ab 1945
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Auffanglager für Flüchtlinge; teilweise Vermietung
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ab 1948
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Sitz der Schleswig-Holsteinischen Landesmuseen
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1985-1987
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Wiederaufbau des großen Standerkers
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Die Kunst und Kultur des Mittelalters im Erdgeschoss |
Umkreis Meister Bertram von Minden (um 1340-1414/15, Hamburg) Altaraufsatz mit Flügeln um 1380, Eiche vergoldet, farbig gefasst |
Der mehrgeschossige Standerker, genannt „Laterne“, wurde 1530 mit dem neuen Westflügel errichtet. Die Wappenscheiben der Fenster stammen aus Kirchen und Rathäusern des Landes Schleswig-Holstein. |
Und ist es nicht barock, so kriege keinen Schock. |
Die Lübecker Weinstube von 1644 wurde um 1900 aufgegeben und danach in das Landesmuseum überführt. |
Durch die Fenster fiel der Blick früher auf den Hafen. |
Die Barocksuite ist ein Eckraum der ab 1624 mit Stuckaturen ausgestattet wurde. |
Der weiße Saal Die Stuckdecke wird Hans Georg Ritteln zugeschrieben. |
Der blaue Saal Er erhielt seine heutige Farbfassung im 18. Jahrhundert. |
Im Zentrum findet man Medaillons mit Fruchtgehängen umrahmt von Knorpelwerk aus Voluten, Vögeln und Masken. |
Die Schlosskapelle Sie ist der am besten erhaltene Raum des Schlosses. |
Die Kapelle wurde in Jahren 1585 bis 1590 im Stil der Renaissance gebaut. |
Die Empore und die Kanzel wurden vom Flensburger Meister Heinrich Kreienberg geschnitzt. |
Detail aus der Betstube, die in den Jahren 1610 bis 1613 errichtet wurde und beheizbar war. |
Der Hirschsaal Dieser Raum wurde am Ende des 16. Jahrhunderts als Fest- und Speisesaal errichtet. |
Die Stuckplastiken der Hirsche wurden vermutlich von der Wanderkünstlerfamilie Parr geschaffen. |
Wahrscheinlich trugen ursprünglich alle Tierfiguren Geweihe. |
Spätbarock und Rokoko |
Klassizismus und Biedermeier |
Steinzeitliche Jäger |
Hier sehen sie den Archäologen in seiner natürliche Umgebung. Um ihn nicht zu verschrecken, vermeiden sie bitte plötzliche Bewegungen. |
Und wo genau sind die Moorleichen jetzt? |
Der Schlosshof mit Renaissancefassade |
Der Brunnen auf dem Schlosshof |
Das Nydam-Boot |
Der Blick auf den Burgsee |
Der Neuwerkgarten mit dem Globushaus |
Der Gottorfer Herkules steht als Nachbildung mitten des extra angelegten Teiches. Der 6m hohe Originaltorso befindet sich im Schloss. |
Von 1650 bis 1768 stand an dieser Stelle ein Lustschloss. Der jetzige Neubau wurde 2008 errichtet. |
Die kleine Kaskade mit Tempel und Delfinen |
Stadtpark Königswiesen |
Blick vom Aussichtsturm am Wiesendamm |
Es folgen Bilder von hübschen Häuschen. |
Der Turm hat 27 Stockwerke und 241 Appartements. |
An der Schlei |
Jede Nacht, jeden Tag auf der Jagd, denn das Rudel tollt, wenn der Rubel rollt! |