Delitzsch
Geburtstag: 1166
Einwohner: 24.850
Bekannt für: ein Schloss und einen Haufen Süßkram
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Ausblick aus dem Schlossturm auf den Barockpark im Vorder- und die Schokoladenfabrik im Hintergrund. |
Ich habe selten in einem Schloss so oft „Ooooh“ gesagt, wie im Delitzscher Barockschloss. Auch wenn hier, soweit ich weiß, niemals ein Märchenfilm gedreht wurde, wäre es die perfekte Kulisse dafür. Die unter Herzogin Henriette Charlotte erfolgten Umbauarbeiten prägen das heutige Bild des Schlosses im Innenbereich. Die wunderschönen Leinentapeten sind trotz der wechselvollen Geschichte noch sehr gut erhalten und die passenden Möbel runden das spätbarocke Interieur ab. Da ich das Schloss im letzten Jahr besucht habe, sind die Puppen des Märchenrätsels auf den Fotos vielleicht nicht mehr ganz aktuell. (Was auch nicht so schlimm ist, denn Puppen sind gruselig.)
Im Schloss lernt man noch so einiges über die Stadtgeschichte von Delitzsch, wie zum Beispiel über die bekannte Süßwaren- und Schokoladenfabrik, die seit 2008 zur Halloren Schokoladenfabrik gehört.
Die Stadt selbst ist auch ziemlich hübsch. Wenn man sich in der Touristeninformation (die im Schloss untergebracht ist) einen Stadtplan geben lässt, kann man einen eigenen kleinen Rundgang machen. Auf dem Plan ist auch gut zu erkennen, wie groß die Stadt einst war. Ein großer Teil der Stadtmauer und der Wallgraben sind noch vorhanden.
Als Besucher ist es wirklich schwer sich in dieser Stadt zu langweilen, selbst wenn man nur zum Schokolade einkaufen vorbeikommt. Nicht umsonst heißt deshalb auch das jährlich stattfindende Schlossfest „Vive le plaisir“.
Historischer Abriss des Barockschlosses
9./10. Jh.
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Errichtung einer slawischen Burganlage
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1387-91
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Umbau der Anlage in gotische Wasserburg
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1540-58
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unter Herzog Moritz von Sachsen Umbau in Renaissancestil
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1689-96
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unter Herzog Christian I. von Sachsen-Merseburg Umbau in barocken Witwensitz
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1692-1701
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Wittum der Herzogin Christiana von Sachsen-Merseburg
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1731-1734
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Wittum der Herzogin Henriette Charlotte von Sachsen-Merseburg
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bis 1849
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Nutzung als preußische Garnison
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bis 1860
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Nutzung als Artillerieschule
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1860-1926
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Nutzung als Frauenzuchthaus
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ab 1928
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Stadt kaufte Schloss; Nutzung als Museum und Bibliothek
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1974-1993
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Sperrung des Schlosses auf Grund beschädigter Baustruktur
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1993
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nach Modernisierung Wiedereröffnung des Museums
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Zwei Obelisken flankieren das Haupttor zum Schloss. Unterhalb sind zwei Putten angebracht, die das sächsische Wappen tragen und den Herzogshut darüber halten. |
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Auf der anderen Seite halten die zwei Putten das Wappen des Herzogtums Cleve. Die sächsischen Kurfürsten beanspruchten neben anderen Herrschern die Herzogtümer Jülich, Cleve und Berg. Die Auseinandersetzung fand ihren vorläufigen Höhepunkt im Jülich-Klevischen Erbfolgekrieg von 1609. In den Besitz auch nur eines der Herzogtümer kamen die Wettiner nie. |
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Den Eingang zum Schloss bildet das Stifterportal. Bekrönt wird es von zwei schwarzen Löwen, die die Wappen von Sachsen und Cleve, sowie des Stifts Merseburg flankieren. In der Inschriftentafel darüber wird Christian I. von Sachsen-Merseburg (1615-1691) als Bauherr genannt. |
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Grabdenkmal mit (invalidem) Putto für die Eheleute Hertzsch
unbekannter Künstler
Postaer Sandstein
1795 |
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fürtstlicher Wohnbeiech in der Beletage |
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keine sächsische Residenz ohne August |
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Wie man sich im Notfall aus dem Schlossturm abseilt, |
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Wer die verschiedenen Leinentapeten im Schloss nicht schön findet, hat leider keinerlei Sinn für Ästhetik. |
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Der Breite Turm an der Breiten Straße (46 m)
1396 errichtet
bildete früher mit dem Breiten Tor den östlichen Eingang in die Stadt |
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Stadtkirche St. Peter & Paul
1494 fertiggestellt |
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Das Rathaus entstand zwischen 1474 bis 1497 und wurde im Spätklassizismus umgebaut. |
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Hallescher Turm an der Halleschen Straße (39 m)
1394 errichtet
Bildete den westlichen Eingang in die Stadt und war der Beobachtungsposten eines Türmers. |
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Gedenkstein für den Zoologen/Mikrologen/Geologen/…. Christian Gottfried Ehrenberg, der 1795 in Delitzsch geboren wurde. |
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In Delitzsch ist man sehr (fassaden)tierchenlieb |