Geburtstag: 981 (erste Erwähnung der Burg Düben)
Bewohner: 7930
Bekannt für: ziemlich viel Entspannung, sei es durch ein Moorbad im Spa oder eine Wanderung durch die Heide
Da alle so suuuuper entspannt sind in Bad Düben hat man das Gefühl, dass alles ein bisschen verschnarcht ist. Vielleicht waren aber auch gerade alle in der Dübener Heide wandern. Trotz seiner ruhigen Lage und seines hohen Alters ist Bad Düben eine hübsche Kleinstadt und man kann Fotos machen, ohne dass einem dauernd jemand ins Bild läuft. Die zwei bekanntesten Anziehungspunkte, die die Bekanntheit der nordsächsischen Stadt ausmachen, habe ich – wie immer ungewollt – vernachlässigt. Eine Nachbesserung wird angestrebt.
Inhaltsverzeichnis
Was gibt es da zu sehen?
Die Burg Düben
Dieses für burgige Verhältnisse ästhetisch unauffällige Gebäudeensemble, welches nahe am südwestlichen Ortseingang liegt, ist der Grund für das hohe Alter der Stadt. Denn in der Chronik Thietmars von Merseburg (976-1018) wird für das Jahr 981 der Burgward „Dibni“ genannt, welcher aus dem aufgelösten Bistum Merseburg in den Besitz des Erzbistums Magdeburg gelangte. Im 11. Jahrhundert kam die Burg und das darum liegende Gebiet an das Bistum Meißen und später an die aufstrebenden Markgrafen von Meißen. Trotzdem konnte sich in Düben nie ein richtiger Herrschaftssitz etablieren. Die Burg entwickelte sich stattdessen zum Verwaltungssitz. Seit der Leipziger Teilung im Jahr 1485 gehörte Düben zur Herrschaft der Ernestiner. Im Jahr 1547 gelangte das Gebiet mitsamt der wettinischen Kurwürde an die Linie der Albertiner und wurde ein Teil des Leipziger Kreises, bis es die Beschlüsse des Wiener Kongresses 1815 preußisch werden ließen.
Trotzdem die Burg nie ein repräsentativer Herrensitz war, machten doch einige bekannte Namen hier Halt. Der preußische König Friedrich II. (1712-1786) hielt sich während des Siebenjährigen Krieges im Jahr 1760 dort auf und errichtete das größte preußische Militärmagazin in der Stadt. Napoleon Bonaparte (1769-1821) bezog vor der entscheidenden Völkerschlacht in den Tagen vom 10. bis zum 13. Oktober 1813 hier sein Hauptquartier.
Im Jahr 1953 wurde im ehemaligen Amtshaus ein Museum eingerichtet. Nach einer umfassenden Sanierung in den Jahren 1998 bis 2003 befindet es sich derzeit wieder im Umbau und kann nur von außen besichtigt werden.
Der Neuhof
Der heute im Stadtgebiet liegende ehemalige Gutshof hat sich vermutlich um das Jahr 1700 aus dem Besitz des Ritterguts Schwemsal entwickelt. In dieser Zeit wurde möglicherweise auch das Herrenhaus gebaut. Das Gut gehörte ausschließlich bürgerlichen Besitzern. Vom 5. bis zum 9. Oktober 1813 diente das Herrenhaus dem preußischen Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blüchner als Hauptquartier, nur wenige Tage bevor Napoleon sich in der Burg einquartierte.
Der Hof umfasste 63 Hektar. Die landwirtschaftliche Fläche wurde durch Verkauf ab 1880 jedoch immer geringer. Im Jahr 1972 wurde der damalige Besitzer enteignet. Heute befindet sich die ehemalige Hofanlage in privatem Besitz.
Der Altenhof
Dieser ehemalige Gutshof befindet sich außerhalb des eigentlichen Stadtgebiets zwischen Schnaditz und Bad Düben. Als der meißnische Markgraf Friedrich II. (1310-1349) die Mark Landsberg 1347 erwarb, war Altenhof eine von vier befestigten Burgen in diesem Gebiet. Im Verlauf der Geschichte hatte das Gut immer wieder wechselnde Besitzer. Das heute noch bestehende Herrenhaus stammt vermutlich vom Ende des 17. Jahrhunderts. Der mittlere Anbau geht auf den Leipziger Baumeister Johannes Wetzold zurück, dem der Gutshof seit 1927 bis zur Enteignung 1945 gehörte. Heute befindet sich das Haus in Privatbesitz und liegt direkt am Mulderadweg.
Das Rathaus am Marktplatz
Der Paradeplatz
Der Name deutet auf die Geschichte der Stadt als Garnisonsstadt hin. Bis zum Jahr 1828 befand sich hier noch ein Stadtteich, der zugeschüttet wurde. Da der Platz deutlich größer ist als der Markt bot er nicht nur Raum für Paraden, sondern auch für Vieh- und Jahrmärkte.
Die Nikolaikirche
Der Kernbau stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde in der folgenden Zeit immer wieder umgebaut. Im Jahr 1517 führte Luther die Reformation in Düben ein. Mehrere große Um- und Ausbauten fanden im 19. Jahrhundert statt, wie beispielsweise der Wiederaufbau des 1809 eingestürzten Turmes. Die letzte Sanierung der Kirche wurde im Jahr 2007 beendet.
Die katholische Kirche
Die Kirche wurde im Jahr 1955 gebaut und diente vor allem vielen Geflüchteten aus den ehemaligen Ostgebieten als neue Gemeinde.
Die Stadtmühle
Diese immer noch betriebene Mühle wurde erstmals 1681 als sogenannte kurfürstliche Amtsschneidemühle erwähnt. Die Wassermühle liegt am Schwarzbach, der ein Stückchen weiter in die Mulde mündet.
Die Muldebrücke
Eine Brücke über die Mulde wurde zum ersten Mal 1226 erwähnt. Im Verlauf der Geschichte wurden an der heutigen Stelle immer wieder Brücken gebaut, überquert und eingerissen. Der letzte – verkehrsbedingte Neubau – erfolgte in den Jahren 1994 und 1995. Diese Brücke überstand das Hochwasser 2002 schadlos.
Sonstige Sehenswürdigkeiten