Das Kloster Nimbschen

Geburtstag: zwischen 1227 und 1250

Einwohner: ? (Wohnt da überhaupt noch jemand, oder sind das nur noch Hotelgäste?)

Bekannt für: die Flucht einer Nonne, die in einer Ehe mit Martin Luther endete (quasi der Austausch eines Gefängnisses gegen ein anderes)

Was sagt es über einen Ort aus, wenn die bekannteste Geschichte über ihn davon handelt, dass Menschen aus ihm geflohen sind? So geschehen in der Osternacht 1523 als die Zisterziensernonne Katharina von Bora (1499-1552) mit acht Ordensschwestern, angeblich in Heringsfässern, dem Klosterleben für immer ‚Lebewohl‘ sagte. Über den Verlauf des Lebens von Katharina von Bora wissen wir weitestgehend Bescheid, obwohl auch davon ein Teil mythologische Verklärung ist. Aber was passierte mit dem Kloster während und nach der Reformation? Denn Klöster hatten oft einen nicht unerheblichen Landbesitz.

Das Kloster „Marienthron“ existierte ungefähr seit der Mitte des 13. Jahrhunderts. Um 1250 siedelten die Nonnen des Zisterzienserordens aus dem nahegelegenen Grimma auf Wunsch des Landesherrn in das Kloster Nimbschen um.

Im Zuge der Reformation wurde es, wie viele andere Klöster auch, nach dem Tod der letzten Äbtissin im Jahr 1542 aufgelöst. Der Wirtschaftshof, sowie einige Teile des Landbesitzes kamen der 1550 neugegründeten Landesschule (siehe Artikel über Grimma) zu Gute. Bis ins Jahr 1948 gehörte es zum Besitz der Landesschule, danach wurde es in Volkseigenes Gut umgewandelt.

Von der ehemaligen Klosteranlage ist heute nur noch der Ostflügel als Ruine erhalten, denn die Gebäude wurden bis ins 19. Jahrhundert zur Gewinnung von Baumaterial abgetragen.

Im Verlauf der Wiederentdeckung historischer Orte im 19. Jahrhundert, angetrieben von einem starken Aufschwung patriotischer Gesinnung und sonstigem nationalistischen Schwachsinn, wurden die ruinösen Überreste im Jahr 1874, nicht gerade denkmalgerecht, wiederhergestellt. Die Ruine des Klosters Nimbschen verwandelte sich in einen romantischen Ausflugsort.

Die ehemaligen Wirtschaftsgebäude waren, durch fast ununterbrochene Nutzung, wohl in besserem baulichen Zustand, denn seit 1992 befindet sich dort das Hotel Kloster Nimbschen.

Die Ergebnisse mehrerer archäologischer Grabungen konnten inzwischen den Grundriss des Klausurgebäudes wieder rekonstruieren und so kann man seit 2014 in einer darauf basierenden Parkanlage spazieren gehen.

Wie genau die originale Klosterkirche aussah, ist nicht bekannt.

Wie genau die originale Klosterkirche aussah, ist nicht bekannt.

Nur noch der Ostflügel des Klausurgebäudes ist sichtbar.

Nur noch der Ostflügel des Klausurgebäudes ist sichtbar.

Der Ostflügel umfasste u. a. den Kapitelsaal.

Er umfasste den Kapitelsaal, …

Der Ostflügel umfasste außerdem den Speisesaal und das Dormitorium.

… den Speisesaal in der unteren Etage, …

Das Dormitorium befand sich in der oberen Etage.

… und das Dormitorium in der oberen Etage.

Die Brunnenanlage im südwestlichen Klosterbereich.

Die Brunnenanlage im südwestlichen Klosterbereich.

Die Mulde ist niemals weit weg.

Die Mulde ist niemals weit weg.

Die Hotelanlage Kloster Nimbschen

Die Hotelanlage Kloster Nimbschen

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