Lützen

Geburtstag: 1269

Einwohner: 8625

Bekannt für: einen in der Schlacht erschossenen schwedischen König

Same shit – different century. Ähnlich wie Mühlberg an der Elbe ist die Kleinstadt Lützen nur deshalb bekannt, weil sich in ihrer Nähe verschiedene Menschen aus verschiedenen Ländern und aus verschiedenen Gründen gegenseitig die Lebenserwartung verkürzt haben. Das wohl prominenteste und marketingtechnisch verwertbarste Opfer war Gustav II. Adolf (1594-1632), König von Schweden. Er fiel am 6./16. November 1632 in der Schlacht. Am Fundort seines Leichnams wurde noch im selben Jahr ein Findling aus Granit aufgestellt. Dieser Stein wurde mit der Zeit ein beliebtes Ausflugsziel. Und weil es damals noch keine Tourismusinformation mit einem Andenkenshop gab, fingen die Menschen an sich kleine Stücke aus dem großen Stein zu brechen. (Kein Kommentar -,-) 

Die Gustav-Adolf-Gedenkstätte

Zum 200. Todestag sollte die Gedenkstätte ästhetisch verbessert werden und dafür wurde niemand geringeres als Karl Friedrich Schinkel (1781-1841) engagiert. (Wer nicht weiß, wer das ist, stellt sich jetzt bitte in die Ecke und schämt sich für zwanzig Minuten oder googelt diesen Mann.) Er entwarf den heutigen Baldachin, welcher 1837 enthüllt wurde. Das Areal wurde 1907 durch eine Gedächtniskapelle erweitert. Später importierte man noch zwei schwedische Holzhäuser, in dem bis 1961 ein Vertreter der Schwedischen Lützenstiftung mit seiner Familie wohnte und sich um die Verwaltung kümmerte. Einer ist ganz besonders bekannt geworden, denn er steht im Zusammenhang mit der Legende, dass es sich beim Gedenkstättengrundstück um schwedisches Territorium handele. Hans Svensson Wächter lebte von 1932 bis 1961 in dem ersten der dort errichteten Holzhäuser. Als im Jahr 1945 die Alliierten immer weiter vorrückten, hatte er die Befürchtung für den Feind gehalten zu werden. Deshalb und auch zum Schutz des Denkmals brachte er neben der schwedischen Flagge ein Schild an, auf dem „Swedish Property“ stand. Nach der Ankunft der Alliierten wurde ihm vom US-Kommandanten das Hissen der schwedischen Flagge erlaubt und die Legende hatte ihren Ursprung. Tatsächlich gehören Grund und Boden der Stadt Lützen. Was die Schweden (inklusive Royal Family) aber nicht davon abhält, ab und zu mal vorbeizuschauen.

Soweit ich mich erinnere, ist der Stein unter dem Baldachin, den man auf diesem Foto sehr gut erkennen kann, nicht der Originalstein von 1632.

Soweit ich mich erinnere, ist der Stein unter dem Baldachin, den man auf diesem Foto sehr gut erkennen kann, nicht der Originalstein von 1632.

Ich glaube, dass ist der Originalstein. Oder wurde der Findling darunter vergraben und das ist auch nur ein Ersatz? Wieso liegen da überhaupt so viele Steine rum?

Ich glaube, dass ist der Originalstein. Oder wurde der Findling darunter vergraben und das ist auch nur ein Ersatz? Wieso liegen da überhaupt so viele Steine rum?

Das ist auf jeden Fall ein Bild vom Originalstein.

Das ist auf jeden Fall ein Bild vom Originalstein.

Das ehemalige Schlachtfeld

Das ehemalige Schlachtfeld 

Das Museum Schloss Lützen

In der Stadt selbst steht ein Schloss aus dem 13. Jahrhundert, indem sich seit 1928 ein Museum befindet. Neben Informationen zum Dreißigjährigen Krieg im Allgemeinen und der Schlacht von Lützen im Speziellen, gibt es natürlich noch den obligatorischen Teil, der die Stadtgeschichte näher beleuchtet. Sehr interessant ist auch der Abschnitt über die Schlachtfeldarchäologie. Denn oft sind Schlachtfelder nicht mehr so einfach zu lokalisieren, wenn die militärische Auseinandersetzung schon ein paar Jahrhunderte her ist. In der Zwischenzeit hat sich die Landschaft meist stark verändert und im Falle von Lützen wurden Schwerter zu Pflugscharen. Und das ist, nebenbei bemerkt, immer ein gutes Zeichen.

Das Lützener Schloss mit Museum und einem Turm zum Raufklettern.

Das Lützener Schloss mit Museum und einem Turm zum Raufklettern.

Wozu braucht man heute noch Könige?

Wozu braucht man heute noch Könige?

Na, um Bier zu verkaufen.

Na, um Bier zu verkaufen.

Auch Schillers "Wallenstein" ist Teil der Ausstellung.

Auch Schillers „Wallenstein“ ist Teil der Ausstellung.

Habe beim Turmaufstieg einen anderen Provinzblogger getroffen.

Habe beim Turmaufstieg einen anderen Provinzblogger getroffen.

Im Obergeschoss ist der Charme eines Heimatmuseums noch sehr präsent.

Im Obergeschoss ist der Charme eines Heimatmuseums noch sehr präsent.

Was gibt’s noch zu sehen?

Das Rathaus im Stile der Neorenaissance wurde 1884/85 erbaut.

Das Rathaus im Stile der Neorenaissance wurde 1884/85 erbaut.

Also ich weiß ja nicht, ob man die Sorgen draußen lässt, wenn man zur Sparkasse geht, aber der Alkohol macht es vielleicht erträglicher.

Also ich weiß ja nicht, ob man die Sorgen draußen lässt, wenn man zur Sparkasse geht, aber der Alkohol macht es vielleicht erträglicher.

Die Stadtkirche St. Viti wurde von 1488 bis 1513 auf dem Areal eines aus dem 13. Jahrhundert stammenden Vorgängerbaues im Stile der Gotik errichtet.

Die Stadtkirche St. Viti wurde von 1488 bis 1513 auf dem Areal eines aus dem 13. Jahrhundert stammenden Vorgängerbaues im Stile der Gotik errichtet.

Eine sehr magere Ausbeute an Fassadentierchen. Und eins davon ist gar kein richtiges.

Eine sehr magere Ausbeute an Fassadentierchen. Und eins davon ist gar kein richtiges. 

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