Der Handel prägte über Jahrhunderte das Leben in und um Zittau. Zoll- und Kaufmarken mit dem Zittauer "Z" standen für zertifizierte Zuverlässigkeit.

Zittau

Einwohner: 27.712

Geburtstag: 1238 (schriftliche Ersterwähnung; im 10. Jahrhundert gab es dort schon einen slawischen Weiler, der aber nicht genügend Besorgtbürger aufwies, um eine Germanisierung des Slawenlandes aufzuhalten; so schnell kann’s gehen)

Bekannt für: Lage im Dreiländereck Deutschland-Polen-Tschechien a. k. a. letzte Ecke von Sachsen; Fastentücher; ein eigenes Gebirge mit einem schönen Berg

Zu Anfang dieses Beitrags möchte ich mich bei der Stadt Zittau dafür entschuldigen, dass ich es für ein kleines langweiliges Nest gehalten habe. So langweilig war es bei meinem zweiten Besuch gar nicht. Den ersten vergesse ich einfach. Er war sowieso eher eine Verkettung unglücklicher Umstände bestehend aus Regenwetter, einem Google-Maps-losen Mobiltelefon (für partiell orientierungslose Menschen, wie mich ist das die Hölle; wie habe ich bloß immer nach Hause gefunden) und allgemeiner Übellaunigkeit meinerseits. Weiterlesen

Naumburg

Einwohnerzahl: 33.012

Geburtstag: 1012 (urkundliche Ersterwähnung)

Bekannt für: den Dom; die Stifterfiguren im Dom; sehr viele Menschen, die sich die Stifterfiguren im Dom ansehen

Beim Besuch von Städten oder Städtchen, die mal ein Bistumssitz waren und immer noch einen Dom haben, habe ich mir angewöhnt mit dem Zug anzureisen. Städte, die im Mittelalter erbaut worden sind, haben meistens einen relativ eng bebauten Stadtkern, enge Straßen (die meistens Einbahnstraßen sind) und Baustellen, weil das originale Kopfsteinpflaster von drölfhundertsowieso dauernd ausgebessert werden muss. Für Naumburg hatte sich diese Entscheidung definitiv gelohnt. Da es bei den Touris ziemlich beliebt ist, gibt es nämlich keine kostenlosen Parkplätze (zumindest soweit ich das einschätzen kann). Wie erwartet besteht der Stadtkern aus Einbahnstraßen, Baustellen und an meinem Besuchstag war auch noch Markttag (mit ordentlich Lokalkolorit). Mit dem Auto in diese Stadt zu kommen, schien mir relativ schwierig. In solchen Fällen neigt der durchschnittliche deutsche Autofahrer zu geringfügigen Tobsuchtsanfällen, wie ich in der Touristeninformation später beobachten durfte. In diesem Moment beglückwünschte ich mich selbst zu meiner Entscheidung with the Deutsche Bahn getravelled zu sein. Der Weg vom Bahnhof zum Stadtzentrum ist nicht gerade der kürzeste, aber wenigstens ist alles ausgeschildert. Bei Sonnenschein hat man auch einen schönen Blick ins Saaletal. Als ich mich dem Dom näherte und das Kopfsteinpflaster (im Volksmund „Katzenköppe“ genannt) begann, fiel mir dann aber schon die erste Fehlentscheidung meinerseits auf: Ich trug keine flachen Schuhe. Ich dachte mir, ‚Ach, scheiß drauf. Als Kulturjunkie halte ich das aus. Ist ja nicht das erste Mal. Und ich bin auch schon in hohen Schuhen sechs Stunden lang durch ein Museum gelaufen. So what.‘ Rückblickend betrachtet war das ein sehr, sehr dummer Gedanke. Aber manchmal muss man sich seine unbedachte Kleiderwahl eben schön reden und in dem Moment war es sowieso nicht zu ändern.

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Hassliebe Heimatkaff

Ach ja, da ist es wieder. Dieses komische Wort „Heimat“. Man kann sich daran abarbeiten und findet doch keine allgemeingültige Definition. Ich habe nicht mal eine Definition nur für mich gefunden. Ist es ein geographischer Ort? In diesem Falle wäre Heimat für mich der Ort in dem ich 19 Jahre meines Lebens verbracht habe: Königsbrück. Nordöstlich von Dresden, irgendwo in der Heide, knapp 4.500 Einwohner, mitten im Tal der Ahnungslosen, wie der Ex-DDR-Bürger sagen würde.

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