Das Kloster Nimbschen

Geburtstag: zwischen 1227 und 1250

Einwohner: ? (Wohnt da überhaupt noch jemand, oder sind das nur noch Hotelgäste?)

Bekannt für: die Flucht einer Nonne, die in einer Ehe mit Martin Luther endete (quasi der Austausch eines Gefängnisses gegen ein anderes)

Was sagt es über einen Ort aus, wenn die bekannteste Geschichte über ihn davon handelt, dass Menschen aus ihm geflohen sind? So geschehen in der Osternacht 1523 als die Zisterziensernonne Katharina von Bora (1499-1552) mit acht Ordensschwestern, angeblich in Heringsfässern, dem Klosterleben für immer ‚Lebewohl‘ sagte. Über den Verlauf des Lebens von Katharina von Bora wissen wir weitestgehend Bescheid, obwohl auch davon ein Teil mythologische Verklärung ist. Aber was passierte mit dem Kloster während und nach der Reformation? Denn Klöster hatten oft einen nicht unerheblichen Landbesitz. Weiterlesen

Sehr viel Sehenswertes in Grimma

Grimma

Geburtstag: 1200 (eine Siedlung wurde wohl schon um 1170 angelegt)

Einwohner: 14.693

Bekannt für: viel Streit um viel Flusswasser

Die selbsternannte Perle des Muldetals hat in diesem Jahrtausend bisher hauptsächlich mit hohen Pegelständen bei den Hochwassern von 2002 und 2013 von sich reden gemacht. Und mit allen Nachwirkungen, die damit einhergingen: Hochwasserschutz, Denkmalschutz, Naturschutz. Offensichtlich sind dies drei Themengebiete, die nur schwer zu vereinbaren sind und es wurde viel darüber diskutiert. Man mag die Argumente der einen oder der anderen Seite bevorzugen und darüber streiten wie zweckmäßig die Bürgerinitiativen in dieser Sache waren. Am Ende bleibt zu sagen, dass Grimma eine schöne Stadt voller netter Menschen (zumindest mir gegenüber) ist. Und deshalb besucht sie schnell, bevor sie wieder vollläuft und die Bürger einen schönen Blick auf die Mulde in ihrem Keller haben, der von keiner Hochwasserschutzmauer verbaut wurde.

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Püchau

Einwohner: 309

Geburtstag: 924 (schriftliche Ersterwähnung)

Bekannt für: ein nahezu biblisches Alter

Bei aller ästhetischen Kritik, die ich an Architektur und Kunstwerken aus der Zeit des Historismus habe, gibt es zum Glück immer wieder Ausnahmen. Eine dieser Ausnahmen ist das Schloss Püchau im gleichnamigen Ort. Schon im Jahr 924 befand sich auf dem dortigen Bergsporn eine Burg. In ebendiese flüchtete, laut der Chronik Thietmar von Merseburgs (975-1018), Heinrich I. (um 976-936) vor einfallenden ungarischen Truppen. Die Nennung der „urbs bichni“ macht Püchau damit zum am frühesten schriftlich belegten Ort Sachsens. Weiterlesen

Das Wappen der Stadt zeigt eine Zinnmauer mit offenem Tor und dahinter einen spitzbedachten übereck stehenden Turm.

Naunhof

Einwohner: 8618

Geburtstag: irgendwann zwischen 1150 und 1223

Bekannt für: eine Autobahnausfahrt kurz vor der schönsten Stadt im gesamten Sachsenland

Es gibt bekanntlich nichts, was man nicht sammeln kann. Wenn man eine Sammelleidenschaft für etwas ausgearbeitet hat, sollte man sich vergewissern, dass man auch genug Platz für seine Objekte hat. Ansonsten ist die Gefahr, gesellschaftlich als Messie geächtet zu werden, relativ hoch. Da ja jetzt gerade alle wieder in die Stadt ziehen, ist auf dem Land genug Platz für das Hobby „Sammeln von Zeug“. Sofern man also einen Ort gefunden hat, an dem man alles hegen und pflegen kann, was man so anhäuft, sollte man unbedingt ein Museum daraus machen. Manche Orte haben sogar Raum genug für zwei kleine Museen dieser Art. Weiterlesen

In Großbothen weiß man, wie man Feste feiert, auch wenn sie gar nicht richtig fallen.

Großbothen

Einwohner: 3.396

Geburtstag: 1291 (urkundliche Ersterwähnung)

Bekannt für: …

Wenn man nicht die Sehenswürdigkeit findet, zu der man eigentlich wollte, sollte man nicht gleich frustriert die Heimreise antreten, sondern einfach solange weiterfahren, bis sich etwas anderes findet. Dann kann es nämlich passieren, dass man eine kleine Museumsperle findet, wie zum Beispiel den Wilhelm Ostwald Park. Weiterlesen