Nicht immer muss man für Kunst ins Museum gehen. Manchmal reicht es auch einen Blick auf den Gehweg zu riskieren. Da kann man nämlich in manchen Städten wunderhübsch gestaltete Kanaldeckel, sogenannte Schmuckdeckel, entdecken. Da diese meistens in großen Städten zu finden sind, muss man dafür nicht extra ins Hinterland fahren.
Püchau
Einwohner: 309
Geburtstag: 924 (schriftliche Ersterwähnung)
Bekannt für: ein nahezu biblisches Alter
Bei aller ästhetischen Kritik, die ich an Architektur und Kunstwerken aus der Zeit des Historismus habe, gibt es zum Glück immer wieder Ausnahmen. Eine dieser Ausnahmen ist das Schloss Püchau im gleichnamigen Ort. Schon im Jahr 924 befand sich auf dem dortigen Bergsporn eine Burg. In ebendiese flüchtete, laut der Chronik Thietmar von Merseburgs (975-1018), Heinrich I. (um 976-936) vor einfallenden ungarischen Truppen. Die Nennung der „urbs bichni“ macht Püchau damit zum am frühesten schriftlich belegten Ort Sachsens. Weiterlesen
Meißen
Einwohner: 27.936
Geburtstag: um 926
Bekannt für: viel Porzellan & wenige Elefanten
Wie bekannt ist Meißen eigentlich außerhalb des Geschirrschranks? Jeder kennt die berühmten Schwerter, aber ist die Stadt, aus der sie kommen, auch berühmt? Diese Fragen begleiteten mich bei meinem Besuch. Als Ergebnis stellte sich zum einen heraus, dass Meißen bei Besuchern aus aller Welt beliebt ist, was man auch an der wunderschönen erhaltenen historischen Altstadt erkennen kann. Zum anderen ist diese Stadt an einem einzigen Tag gar nicht vollständig zu erkunden. Wenn man sie besucht, kann man sich schon zwei oder drei Tage gönnen. Weiterlesen
Delitzsch
Geburtstag: 1166
Einwohner: 24.785
Bekannt für: Barockschloss, Genossenschaft und haufenweise Naschkram
Von der Großstadt Leipzig aus kann man mit Hilfe des ÖPNV in lockeren 15 bis 20 Minuten eine nordsächsische Kleinstadtperle erreichen. Schon vom Bahnhof aus lässt sich erahnen, warum die Stadt Delitzsch auch als „Stadt der Türme“ bezeichnet wird. Bei einem Rundgang durch den historischen Kern gibt es aber noch mehr zu entdecken, von einem Barockschloss über eine Schokoladenfabrik bis hin zum Deutschen Genossenschaftsmuseum.
Naunhof
Einwohner: 8618
Geburtstag: irgendwann zwischen 1150 und 1223
Bekannt für: eine Autobahnausfahrt kurz vor der schönsten Stadt im gesamten Sachsenland
Es gibt bekanntlich nichts, was man nicht sammeln kann. Wenn man eine Sammelleidenschaft für etwas ausgearbeitet hat, sollte man sich vergewissern, dass man auch genug Platz für seine Objekte hat. Ansonsten ist die Gefahr, gesellschaftlich als Messie geächtet zu werden, relativ hoch. Da ja jetzt gerade alle wieder in die Stadt ziehen, ist auf dem Land genug Platz für das Hobby „Sammeln von Zeug“. Sofern man also einen Ort gefunden hat, an dem man alles hegen und pflegen kann, was man so anhäuft, sollte man unbedingt ein Museum daraus machen. Manche Orte haben sogar Raum genug für zwei kleine Museen dieser Art. Weiterlesen